Unterstützung

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um kurz nach Mitternacht kam auch die Alarmierung für die Feuerwehr Katzenelnbogen zur Unterstützung ins Katastrophengebiet nach Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Es wurde ein Tanklöschfahrzeug mit kompletter Besatzung angefordert.

Nach kurzer interner Absprache wurde sich entschieden das Löschfahrzeug der Einheit Allendorf in den Einsatz zu entsenden. Es wurde eine Gruppe aus Kameradinnen und Kameraden der Einheiten Katzenelnbogen und Allendorf zusammen gestellt, etwas Verpflegung und persönliche Dinge eingepackt um dann um 01:30 Uhr zuerst zur Berufsfeuerwehr Koblenz zu starten.

Dort angekommen wurde im Verband mit mehren Fahrzeugen aus dem Rhein-Lahn-Kreis und Koblenz sich auf den Weg nach Grafschaft gemacht.

Ziel war der Bereitstellungsraum auf dem Gelände der Firma Haribo. Dort gegen 05:00 Uhr angekommen wurde sich bei den Kameraden des DRK Ortsverein Katzenelnbogen e.Vverpflegt um dann auf einen Einsatzauftrag zu warten.

Am frühen Morgen gegen 06:30 Uhr ging es dann los. Mit Einheiten aus dem Bereich Montabaur/Neuwied sollte ein Einsatzbereich erkundet werden, der bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkundet war und niemand wusste was dort zu erwarten ist.

Dort wurden Keller kontrolliert, Personen in großer Not versorgt und von der Einheit Katzenelnbogen die Verkehrsregelung übernommen. Im gesamten Bereich Bad Neuenahr-Ahrweiler sind alle Brücken über die Ahr zerstört, dementsprechend gab es zwischen den Stadtteilen Neuenahr und Ahrweiler nur eine Umleitung von ca. 50 km Umweg für eine reguläre Strecke von 1 km. Dementsprechend war das Verkehrsaufkommen zur Zufahrt zu einem dortigen Krankenhaus.

Um die Mittagszeit nahm der KFI des Rhein-Lahn-Kreis Kontakt zur Einheit Katzenelnbogen auf und unterstellte diese der eigenen Kreisbereitschaft.

Somit zum 2. mal wieder die 50 km Umleitung zurück in den Bereitstellungsraum zur Fa. Haribo.

Dort wieder etwas gestärkt wurde auf den nächsten Einsatzauftrag gewartet. Währenddessen machte sich in der Heimat die Ablösung auf den Weg.

Gegen 16 Uhr erfolgte der nächste Einsatzauftrag zusammen mit Einheiten aus Grafschaft und Rengsdorf. Nach langer Wartezeit ging es jetzt wieder in ein Gebiet welches bis dato auch noch nicht erkundet war und auch hier war nicht klar was zu erwarten ist. Dieser Bereich war in der Nähe der Fußgängerzone, nahe der Ahr. Es wurde eine Klinik kontrolliert und dort bei eine Tragehilfe einer bettlägerische Person für den Rettungsdienst unterstützt. In der Zwischenzeit ist die Ablösung eingetroffen und die Übergabe erfolgte am Feuerwehrgerätehaus Bad Neuenahr, wo auch gleich der nächste Einsatzauftrag gegeben wurde.

Die erste Gruppe machte sich gegen 19:30 Uhr auf den Heimweg und konnte nach der Herstellung der persönlichen Einsatzfähigkeit den Einsatz für sich nach 22 Stunden gegen 22 Uhr beenden.

Die zweite Gruppe kam in den frühen Morgenstunden des Freitag wieder nach Hause.

Alles in allem ist zu sagen, dass es unvorstellbar ist, was dort vor Ort los ist. Dies können auch die Bilder in keinster Weise wiedergeben. Trotzdem konnte viel Dankbarkeit festgestellt werden. Egal ob in dankenden Worten oder anhand von Essens- und Getränkespenden von Bürgern, Nachbarn oder Autofahrern welche vorbei gekommen sind und ihr eigentliches Ziel durch Straßensperrungen nicht erreichen konnten. Vielen Dank.

Die Feuerwehren Katzenelnbogen und Allendorf und auch die anderen Kameraden der Ablösung haben gerne geholfen und gerne noch mehr unterstützt. Da die Lage vor Ort aber mehr als katastrophal ist, ist dies eine sehr langsame und mühevolle Aufgabe.

Die Freiwillige Feuerwehr Stadt Katzenelnbogen und alle anderen Feuerwehren der Verbandsgemeinde Aar-Einrich wünschen allen Kameradinnen und Kameraden welche aktuell vor Ort sind oder die nächsten Tage noch helfen: Passt auf euch auf und kommt alle wieder gesund nach Hause! ???

Weiterhin wünschen wir allen Menschen die innerhalb kurzer Zeit alles verloren haben, alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit. ???

Auch noch ein großes Dankeschön an alle Kameradinnen und Kameraden mit welchen wir zusammen arbeiten durften, an alle die zur Verpflegung mehrerer tausend Einsatzkräfte beteiligt waren, an alle Firmen welche einfach so, von sich aus Unterstützung angeboten haben oder einfach gemacht haben, alle die zusammen gearbeitet haben und dies in den nächsten Tagen noch tun werden, einfach DANKE.

Es ist ein gutes Gefühl geholfen zu haben, mit Menschen zusammen zu arbeiten, die man bis wenigen Minuten vorher noch nicht gekannt hat und es einfach so funktioniert.

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Allgemeiner Hinweis zu Spenden:

Aus der Sicht der Feuerwehr Katzenelnbogen sind unkoordinierte Sachspenden derzeit nicht zielführend. Es ist empfehlenswerter eher durch Geldspenden zu helfen. Viele Hilfsorganisationen, die VG Aar-Einrich und andere haben bereits in den sozialen Medien Spendenaufrufe gestartet. Bitte dorthin wenden.

Wahrscheinlich werden viele Spenden auch erst in den nächsten Wochen wirklich gebraucht werden. Aktuell herrscht vor Ort noch ein solches Chaos das niemand sagen kann was er benötigt oder wohin damit.

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